Sine Hansen
Bohrer mit Birne
1.190 €
BestellenIn 2025 zeigte der Kunstverein Braunschweig die erste institutionelle Retrospektive der Künstlerin Sine Hansen, die ihren Lebensmittelpunkt über viele Jahre in der Stadt hatte. Für ihr Studium an der Hochschule für Bildende Künste, das sie von 1961 bis 1966 absolvierte, war Hansen nach Braunschweig gezogen– die Stadt blieb fortan ihr Zuhause. Kunsthistorisch wurde bislang nur vereinzelt versucht, Hansen in die deutsche Nachkriegsavantgarde einzuordnen. Die Ausstellung im Kunstverein Braunschweig bot einen umfassenden Überblick über Hansens Werk und reichte von den frühen 1960er-Jahren bis in die frühen 1990er-Jahre. Gezeigt wurden vor allem Malereien und Siebdrucke, die ihre stilistische Entwicklung nachvollziehbar machten. Hansen isolierte in ihren Arbeiten massenproduzierte Alltagsobjekte wie Werkzeuge und technische Geräte auf intensiven, monochromen Hintergründen und präsentierte sie als stilisierte, monumentale Ikonen. Besonders bekannt waren ihre Darstellungen von Zangen, die sie in unterschiedlichen Varianten malte, darunter die Serie Spannungszangen (1974–1979), die im Rahmen der Ausstellung im Fokus stand. Diese Werke besaßen eine psychologische Dimension, die sich durch ihr gesamtes Schaffen zog. Ein weiteres Beispiel war der Siebdruck Bohrer mit Birne (1970), der anlässlich der heute vergriffenen Braunschweiger Mappe, die 1971 Teil der Jahresgaben-Ausstellung war, präsentiert wurde. Typisch für Hansens Arbeiten ist die Gegenüberstellung von mechanischen und zerbrechlichen Objekten, die bereits früh jene Spannung verdeutlichte, die man als dramaturgische Kraft in ihrem Werk bezeichnen kann. Der gesamte Erlös kommt der Realisierung einer monografischen Publikation über Sine Hansen zugute und unterstützt damit die nachhaltige Sichtbarmachung dieser bedeutenden künstlerischen Position aus Braunschweig.