Piotr Łakomy
One All, 2021
In seiner künstlerischen Praxis betrachtet Piotr Łakomy das Verhältnis zwischen Architektur, urbanen Strukturen, häuslichen Umgebungen und immer wieder seinem eigenen Studio in Posen und dem menschlichen Körper. Die skulpturalen Arbeiten und architektonischen Interventionen verhandeln die ambivalenten Beziehungen zwischen den Menschen umgebenden, sich ständig wandelnden Umwelten. Dabei nimmt er Industrie-Ruinen ebenso wie städtische Gärten und Balkone in den Blick. Haut und Fassade als gleichermaßen haltgebende sowie Mensch und Architektur verbindende Strukturen stehen hier besonders im Vordergrund. Anstelle figurativer Repräsentationen arbeitet Piotr Łakomy dabei auf der Ebene von Größenverhältnissen und ihrer Wirkung in der individuellen Wahrnehmung.
So auch in seiner Jahresgabe One All für den Kunstverein Braunschweig, in der er die Proportionen des menschlichen Körpers in einem Maßstab von 1 zu 10 als Ausgangspunkt für eine freie Formfindung verwendet. Auf diesem Weg verbinden sich lockeres und strenges Denken, oder wie Piotr Łakomy es selbst formuliert: „Es ist ein bisschen wie die Suche nach einem Menschen in entmenschlichten Prinzipien.“