Im Zentrum der Einzelausstellung Active Intolerance der österreichisch-jugoslawischen Künstlerin* Ana Hoffner ex-Prvulovic* stand die Auseinandersetzung mit ökonomischer Ausbeutung in Haftanstalten. Die Jahresgabe Active Intolerance – BMW Edition (2023) leitete die Künstlerin* unmittelbar aus jener neu entstandenen Videoarbeit ab, die der Ausstellung den Titel gab. Das Bild zeigt ein geflecktes Kaninchen vor einem blauen und roten Hintergrund, dessen dramatische Farbgebung fast an das frühe expressionistische Kino erinnert. Wie zahlreiche weitere Unternehmen nutzt der hier durch seine Werbung bildlich zitierte Autobauer kostengünstige Gefängnisarbeit, um seine Produkte herzustellen. Für ihre Tätigkeit erhalten die Strafgefangenen indes deutlich weniger als den gesetzlichen Mindestlohn, denn ihr Einsatz zählt nicht als Arbeit, sondern als Resozialisierungsmaßnahme. Die Unternehmenswerbung zielt dabei auf die Kehrseite der konkreten Produktionsbedingungen ab: Konsum und Mobilität statt Arbeit und Haft – mit einem drolligen Kaninchen als Blickfang.