The Centennial Star
600 €
In ihrer mehrteiligen Installation Space Fiction & the Archives erkundete Jacqueline Hoang Nguyen ein vergessenes Denkmal und seine Geschichte: den weltweit ersten UFO Landeplatz. Erbaut in der kanadischen Kleinstadt St. Paul im Jahre 1967 anlässlich der Festlichkeiten zur 100-Jahr-Feier Kanadas, sollte er ein Symbol der Offenheit und Welt(all)gewandtheit des Landes sein. Während die politische Lage in den USA, Europa und der UdSSR zu dieser Zeit äußerst angespannt war, durchlebte Kanada eine Phase der feierlichen Euphorie, richtete in Montreal die Expo aus und wurde in seiner demonstrativen Weltoffenheit Vorreiter des Multikulturalismus. Hoang Nguyens Ausstellung, bestehend aus einem Film (1967: A People Kind of Place) und einer Sammlung an Dokumenten, Fotografien und Skulpturen, nahm den Betrachter mit auf eine Zeitreise zu dieser bizarren Episode kanadischer Geschichte. Science-Fiction und Identitätspolitik gingen hierbei ungewöhnliche Verbindungen ein, die Fragen und Zweifel über die ideologische Struktur einer multikulturellen Gesellschaft und dem Konzept des Fremden aufwerfen.
Jacqueline Hoang Nguyen (geb. 1979 in Montreal, lebt in Brooklyn und Stockholm) studierte in Montreal, Malmö und New York und wurde bereits mit einer Reihe von Preisen und Stipendien ausgezeichnet u.a. durch den Canada Council for the Arts (2012) oder den Iaspis, Swedish Arts Grants Committee (2010). Einzelausstellungen widmeten ihr zuletzt das VOX Centre de l'image contemporaine, Montreal (2012) oder das Skånska Konstmuseum, Lund (2009). Sie war desweiteren an zahlreichen Gruppenausstellungen beteiligt, unter anderem im apexart, New York City (2013), im ICA, Institute of Contemporary Art, Philadelphia (2011) und in den Mason Gross Galleries, New Brunswick, NJ (2011).
Die Ausstellung wurde unterstützt von:
Niedersächsiches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Botschaft von Kanada
VOX — Centre de l'image contemporaine