Untitled
vergriffen
David Zink Yi (geb. 1973 in Lima, Peru, lebt in Berlin) entstammt einer peruanisch-chinesisch-deutschen Familie. Angesichts seiner multikulturellen Herkunft verwundert es nicht, dass in seinem Werk Themen wie transkulturelle Identität sowie kulturelle Überlieferung eine zentrale Rolle spielen.
Bereits seit vielen Jahren setzt sich David Zink Yi intensiv mit Musik und deren Produktion auseinander. Aus diesem Kontext heraus schuf er für den Kunstverein Braunschweig eine neue Arbeit: Die gesamte Architektur der Villa Salve Hospes wurde zu einem Klangkörper, dem eine komplexe Soundkonzeption zugrunde lag. So lud der Künstler für seine 11-Kanal-Video-Installation elf kubanische Musiker – viele aus dem Kreis der von ihm in Havanna gegründeten Band De Adentro y Afuera – ein, um in einer gemeinsamen Probe eigene Musikstücke zu performen. Die Musiker und ihre Klänge waren dabei so über die gesamten Räume der Villa verteilt, dass die organische Ausbreitung der Musik der hierarchischen Raumfolge des Hauses entgegenwirkte. Es entwickelte sich eine Komposition und Kooperation der Klänge, die vom Standort des Besuchers abhängig war.
Angelehnt an Michel de Certeaus Text „Gehen in der Stadt“, bei dem die Wahrnehmung des Auges der des Körpers entgegenwirkt, ist in David Zink Yis Arbeit das Hören die treibende Kraft des Wandernden. Angezogen von den Instrumenten und ihren klanglichen Merkmalen gingen die Besucher durch die Räume der Villa und entdeckten dabei einzelne Musiker der Gruppe. Zugleich entstand im Zusammenspiel der strengen und komplexen Musikproduktion ein kurzer Augenblick des intimen Zuschauens und Zuhörens.
Am 7. Juni fand anlässlich der Ausstellungseröffnung eine einmalige Live-Performance mit allen elf kubanischen Musikern statt, die in direkter Verbindung zur Video-Installation stand. Daran beteiligt waren Michel Alonso, Julio Barreto, Victor Díaz, Yuliesky González, Eliel Lazo, Irving Acao, Wiljoph Mounkassa, Alain Pérez, Carlos Pérez, Elaine Pérez und Lesmer Solenzar.
Von 1997 bis 1999 studierte David Zink Yi an der Akademie der Bildenden Künste in München sowie von 1998 bis 2002 an der Universität der Künste in Berlin. Einzelausstellungen widmeten ihm bereits das MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst in Wien, die Kunsthalle Sankt Gallen und der Neue Berliner Kunstverein (NBK). Außerdem war er an zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen beteiligt, unter anderem in der Tate Modern, KW – Institute for Contemporary Art in Berlin, der 9ten Havanna-Biennale, Made in Germany I in Hannover und wurde 2004 mit dem Karl Schmidt-Rottluff Stipendium ausgezeichnet.
Die Ausstellung wurde gefördert durch:
Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Niedersachsen und
Veolia Environnement