Gold Specimen-One Meter-Twelve Walks
2.500 €
Cheyney Thompson (geb. 1975 in Baton Rouge, lebt in Brooklyn, New York) erlangte in den USA vor allem durch seine stark konzeptuelle Malerei größere Bekanntheit. Seit einiger Zeit rücken jedoch zusehends skulpturale Arbeiten in den Fokus seines Schaffens und diese standen auch im Mittelpunkt der Braunschweiger Schau.
Für seine erste institutionelle Ausstellung in Europa arbeitete Thompson an einer ganz neuen Werkreihe: Mit Hilfe einer vom französischen Produktdesigner Pierre Bézier entwickelten Programmiersprache fertigte Thompson Pläne für sogenannte pedestal sculptures – Sockelskulpturen, die zwar in ihrer jeweiligen Form gänzlich unterschiedlich sind, jedoch stets exakt die gleichen Gesamtflächenmaße aufweisen.
Dabei hinterfragen die am Computer entwickelten Objekte nicht nur die Funktion eines Sockels, sondern gleichermaßen die Bedingungen, die aus einem Objekt ein Kunstwerk werden lassen. Der eigentlich unscheinbare Unterbau zur Präsentation von Exponaten wird funktionsbefreit und exponiert selbst zur Skulptur und zugleich Basis für eine Untersuchung des „Überbaus“: Als Kunstobjekt ist die Sockelskulptur Projektionsfläche nicht nur eines ästhetischen, sondern gleichermaßen auch ökonomischen Interesses. Das Hinterfragen von Produktionsprozessen sowie der Rezeption und Distribution von Kunst ist dabei schon lange Thema Thompsons künstlerischer Arbeit.
Zuletzt widmete das MIT Visual Arts Center in Cambridge, Massachusetts Thompson eine große Überblicksschau. Zu sehen war sein Werk daneben bereits in verschiedenen Museums- und Gruppenausstellungen, so unter anderem im MoMA P.S.1 in New York, im Arnolfini in Bristol, der Tate St. Ives, dem Museum Morsbroich sowie dem MoMA und dem Whitney Museum in New York.
Die Ausstellung wurde unterstützt von:
Stiftung Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur