In Zeiten der Vielfliegerei und anderer Ausformungen der Globalisierung ist die Welt sehr klein geworden. In nur wenigen Stunden gelangt man in völlig andere Gegenden der Erde. Diese Tatsache hat unseren Blick auf die Welt grundsätzlich verändert. Zum Beispiel werden die Strecken, die Punkt A mit Punkt B verbinden, nicht mehr bewusst erfahren, sondern zu einem weißen Fleck in unserer Wahrnehmung. Wir können zwar immer weiter und schneller reisen, sehen aber im Grunde immer weniger. Diesen Gedanken verfolgt Udo Koch seit 2004 mit seinem Filmprojekt Reise um die Welt. Hier thematisiert er die Vorstellung von einer Vielzahl von Bewegungen über die Weltkarte, in deren Folge die Welt quasi ausgelöscht wird. Auch die drei Skizzen, die er dem Kunstverein als Jahresgaben zur Verfügung gestellt hat, nehmen diese Idee auf: Ein Raster, das an die Darstellung von Fluglinien erinnert, überdeckt die Kontinente, indem es sie mit weißen Flächen überlagert.