Dorkie
€ 7.50
In der an das Haus Salve Hospes angrenzenden Studiogalerie zeigt der Kunstverein Braunschweig dieses Jahr junge KünstlerInnen aus dem Umfeld der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, die sich auf unterschiedlichen Ebenen mit Raumfragen beschäftigen oder urbane Strukturen thematisieren. Björn Geipel ist 1972 in Braunschweig geboren. Seit 1996 studiert er an der HBK Braunschweig in der Klasse von Prof. Thomas Virnich und war bereits in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten.
Björn Geipels Arbeit nimmt in der derzeitigen Flut von Arbeiten, die sich dem Themenkomplex Design-Innenarchitektur oder private Lebenswelten meist mit coolem Kunststoffmobiliar anzunähern versuchen, eine eigenwillige Position ein. Er bedient sich vor allem einfacher und gefundener Gegenstände wie Styropor, Pappe, Bambus und Holz. Immer wieder finden sich Referenzen an das persönliche Leben des Künstlers, aber auch Verweise an künstlerische Persönlichkeiten, die in den Kontext seiner eigenen Arbeit integriert werden. Es entstehen Installationen, in denen eine Fülle von Objekten eine Geschichte oder eine Vielzahl von Geschichten zu erzählen scheinen, die sich aber gleichzeitig einer Interpretation verschließen.
In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in der Studiogalerie wird Björn Geipel eine eigens für die räumlichen Gegebenheiten entwickelte Installation zeigen. Ausgehend von einem zeichnerischen Element im Zeichentrickfilm der Beatles Yellow Submarine aus dem Jahre 1968 wird über die gesamte Fläche des Ausstellungsraumes eine zweite Ebene aus Holz mit bullaugenartig ausgesparten Löchern eingezogen. Der Ausstellungsbesucher muss, will er sich einen Gesamteindruck über die Installation verschaffen, immer wieder durch die runden Aussparungen in der Ebene auf- und abtauchen und wird mit einer neuen Erfahrungs- und Sichtweise auf die veränderte Ausstellungsarchitektur konfrontiert. Eine Metapher für das Betreten anderer Welten, die bereits auch in Yellow Submarine auf ähnliche Weise umgesetzt wurde, wird spielerisch in die Dreidimensionalität übertragen. Frühere Arbeiten, die in die neue Installation einbezogen werden, ermöglichen einen Ein- und Rückblick in Björn Geipels Formenwelt.
Zur Ausstellung ist 2002 eine 16-seitige Publikation erschienen.